Exkursion durch die Schmehauser Mersch (Mai 2014)
Unter der Leitung des Ornithologen Gerd Köpke startete eine Gruppe von fast 20 Interessierten am
ersten Maisonntag um 10 Uhr vom Parkplatz am Fuße der alten Kühltürme des Kraftwerks in Hamm-Uentrop zu einer naturkundlichen Wanderung.
Das Naturschutzgebiet dehnt sich von der Lippe bis zur Straße am Kraftwerk. Alte Obstbäume zeugen noch von den Standorten ehemaliger Bauernhöfe, ebenso eine wohl 300
Jahre alte Eiche, die ebenso wie einige andere prächtige alte Bäume als Naturdenkmal gekennzeichnet ist. Die meisten Spuren von Bewohnern sind jedoch verschwunden, nachdem das Gelände
in das Eigentum der Kraftwerkbetreiber übergegangen ist. Großenteils sind Gehölze angepflanzt worden als Ausgleich für andernorts verbrauchte Flächen. Sie stellen nun einen geeigneten Lebensraum
dar für Singvogelarten, so dass die Exkursionsteilnehmer auch weniger alltägliche Arten wie Feldschwirl oder Stieglitz, Baumpieper und Dorngrasmücke zu hören und zu sehen
bekamen. Eine Goldammer posierte ausdauernd zwitschernd für die bereitgehaltenen Kameras.
Gerd Köpke lenkte den Blick auch immer wieder auf die Pflanzen am Wegesrand, wobei es sich jahreszeitlich bedingt um Wiesenkerbel, Hahnenfuß oder Wiesenschaumkraut
handelte, auch die ersten kleinen Blätter einer Zitterpappel wurden in Augenschein genommen. Die historischen Hinweise zu diesem Gebiet zwischen Hellwegbörde und Münsterland, geprägt vom
Flussbett der Lippe und auch die Informationen zum Geithe-Quellbereich fanden großes Interesse bei den Zuhörern. Aus einem Nistkasten auf halber Höhe
eines stillgelegeten Kühlturmes schaute ein Falke über sein Revier, ein Mäusebussard ließ sich vom Aufwind tragen und glitt ohne einen Flügelschlag dahin.
Der Blick auf das Kraftwerk mit seinen Kühltürmen ist allgegenwärtig, im Gegenzug dient das grüne Umfeld dem Kraftwerk zur Imagepflege.